Aktivitäten des Arbeitskreises „Psychotherapie“ der Bundesdirektorenkonferenz

Psychotherapeutische Methoden sind in der stationär-psychiatrischen Versorgung von wachsender Bedeutung. Methoden- wie störungsspezifische Psychotherapie wird im stationären, teilstationären und ambulanten Sektor der Kliniken intensiv von ärztlichen wie psychologischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angewendet und in großem Umfang in der der Aus- und Weiterbildung den unterschiedlichen Berufsgruppen nahegebracht. Der Arbeitskreis Psychotherapie der Bundesdirektorenkonferenz widmet sich diesem Thema seit Jahren, neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Psychotherapie unterstützt dieser Arbeitskreis auch den Vorstand der BDK in psychotherapiespezifischen Fragen.


Der Arbeitskreis hat sich im zurückliegenden Jahr zum siebten Male nach der Neugründung 2013 getroffen, das diesjährige Treffen fand im Asklepios-Fachklinikum in Göttingen statt. Der Themenschwerpunkt des Fortbildungsteils beschäftigte sich mit genderspezifischen Aspekten der Psychotherapie. Dr. Grinschgl aus Kaufbeuren hielt einen ausführlichen und fundierten Vortrag zu Besonderheiten in der psychotherapeutischen Behandlung von depressiven Männern. Insbesondere auch das wichtige Thema des deutlich erhöhten Suizidrisikos in dieser Patientengruppe wurde thematisiert und im Arbeitskreis diskutiert. Auch im zweiten Teil des Treffens stand ein Vortrag im AK Psychotherapie der BDK - 2019 Seite 2 Mittelpunkt, den der Gastgeber der Veranstaltung, Herr Priv.-Doz. Dr. Schnell aus Göttingen, gehalten hat. Er widmete sich der Implementierung von E-Menthal-Health-Angeboten und zwar sowohl bezüglich der unmittelbaren Frage zu telematikbasierten psychotherapeutischen Interventionen als auch bezüglich der Entwicklung von entsprechenden Computerprogrammen oder Apps. Auch berichtete er von der Anwendung von bestehenden App-Angeboten wie Spielen, Fittness-Aps oder „Wearables“ im Rahmen von internationalen psychotherapeutischen Interventionsstudien.
Neben der inhaltlichen Arbeit im Rahmen der jährlichen Treffen des Arbeitskreises steht die Beschäftigung mit gesundheitspolitischen Themen weiter im Mittelpunkt unserer Arbeit. Hier ist es vor allen Dingen auch die Übermittlung der Themen aus der ständigen Kommission der psychotherapeutischen Verbände bei der Bundesärztekammer (StäKo), in der die Bundesdirektorenkonferenz Mitglied ist. Beim letzten Treffen wurden in diesem Rahmen vor allen Dingen Fragen im Rahmen der Diskussion zur Musterweiterbildungsordnung in den psychotherapeutischen Facharztdisziplinen sowie für den Zusatztitel Psychotherapie besprochen. Außerdem ging es um den Sachstand bezüglich der geplanten Direktausbildung der nichtärztlichen Psychotherapeuten. Schließlich wurden Fragen aus dem Bereich der Bedarfsplanung für die psychotherapeutische Versorgung thematisiert.
Unabhängig von unserem jährlichen Treffen hat der Arbeitskreis den Vorstand der BDK im Rahmen der Stellungnahmen zur Anerkennung der systemischen Therapie für Erwachsene und der entsprechenden Veränderung der Psychotherapierichtlinie beraten.

Die Tätigkeiten des Arbeitskreises werden sich in der bekannten Weise auch im Folgejahr fortsetzen, für das Frühjahr 2020 ist ein erneutes Treffen des Arbeitskreises im Asklepios-Klinikum in Göttingen vorgesehen, Schwerpunkte sollen dabei auch in der Vernetzung der Arbeitskreisaktivitäten mit anderen Arbeitskreisen der Bundesdirektorenkonferenz sein. Ein zentrales Thema der nächsten Monate wird sicher die enge Begleitung der Umsetzung der Musterweiterbildungsordnung in die Weiterbildungsordnungen der Landesärztekammern sowie deren Implementierung in der psychotherapeutischen Ausbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darstellen. Ebenso wird es erforderlich sein, sich kontinuierlich mit der zukünftigen Rolle der Absolventen der im Rahmen Direktausbildung geplanten Masterstudiengänge „Psychotherapie“ an unseren Kliniken zu beschäftigen und die Inhalte der geforderten Fachweiterbildung abzustimmen.

 

Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. Andreas Schuld, M.A.
Klinikum Ingolstadt
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